In der Mode für Männer mit Übergröße gibt es zahlreiche Legenden, die sich mit den vorgeblich unumstößlichen Regeln für das Outfit von Pfundskerlen beschäftigen. Sagen und Mythen haben jedoch die Eigenheit, dass am Ende neben einem vielleicht wahren Kern nicht viel von der Geschichte übrigbleibt. Ein guter Grund, uns die Mode-Mythen der XXL-Mode einmal etwas genauer anzusehen. Stimmt es eigentlich wirklich, dass Schwarz immer schlank macht? Oder können Problemzonen mit weiter Kleidung tatsächlich kaschiert werden? Diese und zahlreiche andere Fragen klären wir in diesem Blogbeitrag. Wenn Du wissen möchtest, was in der Mode für Männer mit starkem Körperbau wirklich zählt, dann findest Du hier aufschlussreiche Antworten auf Deine Fragen.
Mythos 1: Schwarz macht immer schlank und helle Farben sind nichts für XXL-Männer
Schwarz und andere dunkle Farben können Deine Statur tatsächlich schlanker wirken lassen. Dies hat jedoch nichts mit einer mysteriösen abnehmenden Wirkung dieser Farbtöne zu tun, sondern mit der Tatsache, dass sie das einfallende Licht deutlich weniger reflektieren als helle Farben. Und diese Eigenschaft führt dazu, dass die Konturen Deines Körpers, und damit auch Deine Problemzonen, weniger stark betont werden. Doch dieser naturwissenschaftliche Fakt bedeutet nicht, dass sich Pfundskerle ausschließlich in schwarze Kleidungsstücke hüllen müssen, wenn sie sich stilvoll und gut angezogen präsentieren möchten.
Dunkle mit hellen Kleidungsstücken geschickt kombinieren
Auch wenn helle Farben nicht den gleichen kaschierenden Effekt wie Schwarz oder Dunkelgrau haben, musst Du als XXL-Mann auf farbliche Akzente in Deinem Outfit nicht komplett verzichten. Durch die geschickte Kombination von dunkleren mit helleren Farbtönen kannst Du Deinem Look eine besonders frische, leichte und moderne Note verleihen. Ein dunkler Blazer harmoniert hervorragend mit einem hellblauen oder weißen Hemd. Auch eine sandfarbene Jeans erzeugt zusammen mit einem dunkelblauen oder schwarzen Pullover ein äußerst attraktives Bild. Es sind die starken Kontraste der Farben, die Dein Outfit elegant und gleichzeitig locker und leicht wirken lassen. Insbesondere im Sommer, wenn die Sonne am Himmel steht, sind helle Farben angesagt. Mit einem luftigen Leinenhemd in einer Pastellfarbe und einer beigen Chino bist Du an einem solchen Tag modisch ganz vorne dabei.
Dunkel ist nicht gleich schwarz
Es lohnt sich aber auch, das breite Spektrum der dunklen Farben einmal etwas genauer zu betrachten. Farbtöne wie Anthrazit, Navyblau oder Olivgrün stellen eine gute Alternative zu Schwarz dar. Sie helfen Dir dabei, Deinen Stil abwechslungsreicher zu gestalten, ohne dabei auf die schlankmachende Wirkung dunkler Farbtöne verzichten zu müssen. Achte bei der Auswahl jedoch auf hochwertige Stoffe wie zum Beispiel Twill oder Wolle, die gut fallen und dadurch eine schlankere Linie erzeugen.
Dir gefällt die elegante und stilvolle Note, die Schwarz Deinem Outfit verleiht? Dann setze farbliche Akzente mit einem roten Schal, einer bunten Krawatte oder auch mit hellen Sneakern. Durch die Integration von ausgesuchten Accessoires kannst Du Deinen ganz persönlichen Stil kreieren.
Mythos 2: Weite Kleidung gleicht Problemzonen aus
Mindestens ebenso wichtig wie die richtige Farbe ist eine gute Passform Deiner Kleidungsstücke. Mit einem auf Deine individuellen Proportionen abgestimmten Schnitt kannst Du erstaunliche Effekte erzielen. Ein Hemd oder ein Sakko, das mit seinem Schnitt Deine Schultern und nicht die kleinen Polster auf Deinen Hüften betont, trägt maßgeblich zu einem eleganten Outfit bei, auch wenn dieses nicht schwarz ist.
Auf den ersten Blick mag es sinnvoll erscheinen, Problemzonen einfach unter weit geschnittenen Kleidungsstücken zu verstecken. Schaut man aber etwas genauer hin, ergibt sich schnell ein ganz anderes Bild. Sehr weite Kleidung lässt die Konturen einer Statur verschwimmen und trägt so dazu bei, dass Du optisch noch breiter und recht unförmig wirkst.
Der richtige Schnitt ist entscheidend
Sehr viel vorteilhafter ist es, auf einen perfekten Sitz der verschiedenen Kleidungsstücke zu achten. Zu enge Kleidung, die jedes Pölsterchen erbarmungslos in Szene setzt, sollte in Deinem Kleiderschrank ebenso wenig zu finden sein wie zu weite Kleidung. Ein perfekter Sitz zeichnet sich dadurch aus, dass er Deine Körperform zwar betont, Dich dabei aber nicht einengt und in Deiner Bewegungsfreiheit einschränkt. Eine gerade und bequem geschnittene Jeans in Verbindung mit einem Blazer, der insbesondere im Schulterbereich perfekt passt, sorgen dafür, dass Dein Outfit stimmig und attraktiv erscheint. Auch bei der Auswahl Deiner Hemden solltest Du auf den richtigen Schnitt achten und Dich für eine reguläre oder leicht taillierte Variante entscheiden. Auch ein Besuch bei einem Schneider, der individuelle Anpassungen an Deinen neu erworbenen Kleidungsstücken vornimmt, kann wahre Wunder wirken.
Darüber hinaus kannst Du aber auch selbst auf ganz einfache Weise etwas für einen souveränen und stilvollen Auftritt tun. Mit dem sogenannten Layering, bei dem zum Beispiel ein T-Shirt mit einer offen getragenen Hemdjacke kombiniert wird, schaffst Du eine Struktur, die Problemzonen kaschiert, ohne dass dazu Unmengen von Stoff benötigt werden.
Mythos 3: Muster gehen gar nicht
In vielen Styling-Guides für Männer mit Übergröße findet sich der Rat, auf auffällige Muster und große Prints zu verzichten. Dies ist zwar grundsätzlich richtig, aber auch nur die halbe Wahrheit. Manche Muster, wie zum Beispiel senkrechte Streifen, können durchaus einen positiven Effekt auf den Look von Pfundskerlen haben. Im Gegensatz zu Querstreifen, die Deinen Körper noch breiter erscheinen lassen, sorgen vertikale Streifen für eine optische Streckung Deiner Figur. Auf diese Weise entsteht ein harmonisches Gesamtbild.
Ebenfalls erlaubt sind dezente Karos und andere geometrische Designs, die sich allerdings vornehm zurückhalten sollten. Grundsätzlich gilt, Muster nur sparsam und gezielt einzusetzen. Eine Kombination verschiedener Muster ist nicht zu empfehlen. Ein vertikal gestreiftes Hemd in Verbindung mit einer schlichten einfarbigen Hose hat jedoch auch in der Mode für starke Männer seine Berechtigung.
Mythos 4: Echte Männer brauchen keine Accessoires
In der Damenmode sind schicke Accessoires schon lange selbstverständlich. Und auch bei XXL-Männern werden Schals, Tücher, Gürtel und Co. zunehmend beliebter. Und das ganz zu Recht. Denn gerade bei Pfundskerlen können die richtigen Accessoires einen entscheidenden Unterschied im Auftreten machen. Sie fungieren als Blickfang und lenken so von den problematischen Körperzonen ab, die möglichst wenig Beachtung finden sollten.
Es muss nicht gleich eine edle Luxusuhr sein, auch ein hochwertiger Schal, eine stylische Umhängetasche oder ein eleganter Hut verfehlen ihre Wirkung nicht. Sie sind nicht nur schnödes Beiwerk, sie erfüllen oft auch noch einen praktischen Zweck. Achte jedoch bei der Auswahl Deiner Accessoires darauf, dass sie zu Deiner Statur und Deinem Typ passen. Ein zu kleiner Hut oder eine zu schmale Krawatte können bei Männern mit Übergröße leicht deplatziert wirken.
Mythos 5: Casual und bequem geht nur mit Jogginghose
Damit Du Dich in Deiner Kleidung wohl fühlst, sollte sie bequem sein, nicht einengen und dabei auch noch gut aussehen. Jogginghosen erfüllen meist nur die beiden ersten Kriterien. Nun muss nicht gleich jeder, der eine Jogginghose trägt, die Kontrolle über sein Leben verloren haben, wie es der berühmte Modeschöpfer Karl Lagerfeld einmal ausgedrückt hat. Mit Eleganz haben Jogginghosen aber definitiv nur wenig zu tun, besonders dann, wenn sie nicht bei sportlichen Aktivitäten getragen werden.
Stretch ist die Lösung
Wer aber trotzdem nicht auf Bequemlichkeit und Komfort verzichten möchte, der findet in Jeans und Chinos mit Stretchanteil eine gute Alternative zu der eher unförmigen Sportbekleidung. Gerade Jeans, die aus Jog Denim gearbeitet sind, versprechen einen hohen Wohlfühlfaktor und sind optisch kaum von einer herkömmlichen Jeans zu unterscheiden. Sie stellen deshalb die deutlich elegantere Alternative zur Jogginghose dar. In Kombination mit einem legeren Sweatshirt oder einem Rollkragenpullover machst Du damit außerhalb des Gyms eine gute Figur.
Du schaffst Deinen eigenen Stil und machst damit Deine Regeln
Du siehst, viele der bekannten Mode-Mythen sind tatsächlich genau das: Mythen. Auch wenn sie oft einen wahren Kern haben, gibt es fast immer auch Möglichkeiten, die scheinbar unverrückbaren Regeln zu verändern und auf neu Weise zu interpretieren. Lasse Dich also bei der Auswahl Deines Outfits nicht von überholten Ansichten einschränken. Am Ende musst Du dich in Deiner Kleidung wohl fühlen und Deinen persönlichen Stil finden. Dann steht einem souveränen und selbstbewussten Auftritt nichts mehr im Weg, auch wenn Dein Körperbau nicht den vermeintlichen Normen entspricht.
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