Tattoos: Was du über den Körperschmuck wissen solltest
Tattoos am Rücken, auf dem Bauch, an den Waden oder auf dem Handrücken – wo man auch hinsieht, zieren Tätowierungen die Haut. Gefühlt trägt heute jeder unter 40 den trendigen Körperschmuck. So mancher lässt sich dadurch etwas voreilig hinreißen, sich ebenfalls ein hübsches Motiv zuzulegen. Bevor du in ein Studio gehst und das Ganze mit der heißen Nadel stricken lässt, solltest du die wichtigsten Fakten kennen. Denn Tätowierungen sind nur mit viel Aufwand, hohen Kosten und gesundheitlichen Risiken wieder zu entfernen.
Wie werden Tätowierungen aufgetragen?
Tattoos werden maschinell mit einer oder mehreren Nadeln in die mittlere Hautschicht eingestochen. Bei der je nach Empfindlichkeit der Körperpartie mehr oder weniger schmerzhaften Prozedur wird die Farbe mit hoher Punktierfrequenz abgegeben. Da sich die Dermis oder Lederhaut nicht wie die Oberhaut (Epidermis) permanent erneuert, bleiben die Farbpigmente dort dauerhaft gespeichert. Ein Tattoo bleibt also ein Leben lang sichtbar. Über die Blut- und Lymphgefäße in der Dermis können die Farbpigmente auch an andere Stellen im Körper gelangen. Ob und welche Auswirkungen das langfristig hat, ist bislang unklar.
Woraus bestehen die Farben und wie lassen sie sich entfernen?
Die Tätowiertinte setzt sich aus Pigmenten, Lösungs- oder Durchmischungsmitteln, Konservierungsstoffen und Verdickern zusammen. Was genau drin ist, variiert – es gibt keinen Standard. Gesundheitsschädliche Zutaten wie Azofarbstoffe sind gesetzlich verboten, trotzdem können Allergieauslöser enthalten sein. Möchtest du dein Tattoo später wieder loswerden, geht das in der Regel nur mit einer mehrfachen, teuren Laserbehandlung. Dabei zertrümmern Lichtblitze die Farbpigmente und es entstehen Spaltprodukte, die wissenschaftlichen Studien zufolge krebserregend sein können. Die Farben Schwarz, Rot, Grün und Blau sind nach dem Lasern meist komplett verschwunden, Violett, Braun und Gelb bleiben sichtbar. Alternativ zum Weglasern kannst du ein neues Tattoo über das alte stechen lassen.
Was ist beim ersten Tattoo zu beachten?
Entscheidest du dich zweifelsfrei für eine Tätowierung, fängst du am besten mit einem kleinen Motiv an einer nicht allzu schmerzempfindlichen Stelle an. So kannst du erstmal deine Schmerzverträglichkeit testen. Gut geeignet sind die Arme und Stellen mit viel Fettgewebe. An den Kniekehlen, im Lendenbereich, am Hals und an den Rippen tut‘s dagegen besonders weh. Damit der Tätowierer genau weiß, was dir vorschwebt, ist eine Vorlage empfehlenswert. Das kann eine Zeichnung aus deiner Feder sein oder ein Bild. Die beste Jahreszeit für dein erstes Tattoos sind der Herbst oder das Frühjahr. Denn während der Heilungsphase sollte die Tätowierung keine Sonne abbekommen und dicke Winterkleidung reizt die Wunde.
Brauchen Tattoos eine besondere Pflege?
Um die Wundheilung nach dem Stechen zu fördern, ist eine Heilsalbe aus der Apotheke Pflicht. Halte dich an die Empfehlungen des Tätowierers, damit das Tattoo nicht zu bluten beginnt. Verkneif dir unbedingt das Aufkratzen der juckenden Wunde (Narbengefahr!) und verzichte für bis zu sechs Wochen auf Schwimmen, Sonnenbäder und stark schweißtreibende Aktivitäten. Nach Abschluss der Wundheilungsphase ist ein Sonnenschutz mit mindestens LSF 50 ratsam, sobald du länger in die Sonne gehst. Das schützt die Farben vorm Verblassen.
Hast du eines oder sogar mehrere Tattoos? Welche Erfahrungen hast du damit gemacht? Teile deine Tipps und Erkenntnisse gerne im Kommentarfeld.
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