Ist der Camping-Trend etwas für dich?
Kapitän der Landstraße sein, die große Freiheit genießen und dort Halt machen, wo es am schönsten ist: Diese Vorstellung vom Camping hat zuletzt viele dazu gebracht, diese Form des Urlaubs in Betracht zu ziehen. Die Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen bei den Reisemöglichkeiten tat ihr Übriges als Trendbeschleuniger. Schließlich ist man mit einem Wohnwagen bzw. Wohnmobil maximal flexibel und kann in der „Ferienwohnung auf Rädern“ optimal Social Distancing verwirklichen. Die romantischen Bilder vom einsam stehenden Reisemobil vor einem prächtigen Sonnenuntergang sind aber nicht immer die Realität. Denn auch beim Camping gibt es einiges zu beachten.
Camping ist teurer und aufwendiger als man denkt
Da wäre zunächst einmal der Kostenfaktor. Wenn du nicht gerade nur mit einem Zelt und deinem Fahrrad unterwegs bist, sondern ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen mietest, kommt einiges zusammen. Leih- und Versicherungsgebühren, Campingplatzmiete, Maut, Ausflüge, Essen und Sprit läppern sich – 10 Tage kosten da schnell 3.000 Euro! Dafür musst du dich im Gegensatz zu einer Pauschalreise in dieser Preiskategorie um alles selbst kümmern. Das geht bei der sorgfältigen Planung der Reise los: Einfach drauf los ist vor allem in den Hauptferienzeiten keine gute Idee. Dann sind viele Campingplätze auf beliebten Routen ausgebucht. Wer keine Reservierung hat, steht in einigen Ländern vor einem großen Problem. In den Niederlanden etwa ist es streng verboten, sich einfach irgendwo hinzustellen. Und das obwohl die Holländer als Europas Camper schlechthin gelten. Hierzulande und in Österreich wird eine Nacht in der Regel toleriert. Informiere dich auf jeden Fall vorher genau, was wo erlaubt ist, sonst drohen saftige Geldbußen. Bedenke außerdem, dass du dich um die Funktionstüchtigkeit des „Wohnis“ kümmern musst. Wassertank, Gasflaschen, Bordbatterie, Abwasserentsorgung, Beladung – das alles liegt in deiner Verantwortung.
Einsamkeit und Ruhe? Oft Fehlanzeige!
Ein weiterer Punkt, der nicht selten etwas verklärt wird, ist der Erholungswert beim Camping. Möchtest du durch diese Art der Ferien lauten Hotels entgehen, ist das nur bedingt möglich. Auf Zeltplätzen stehen alle dicht an dicht und du bekommst vom Nachbarn womöglich mehr mit, als dir lieb ist. Geselligkeit ist hier fast Pflicht. Übernachtstellplätze liegen häufig an viel befahrenen Straßen oder mitten in Ortschaften. Und unterwegs können lange Staus ganz schön nerven und ermüden. Du solltest dem Wohnmobil außerdem fahrtechnisch gewachsen sein. Gerade für die erste Caravaning-Reise empfiehlt es sich, nicht gleich das XXL-Wohnmobil zu mieten. Rangieren auf engen Plätzen will gelernt sein! Das gilt erst recht für Wohnwagen: Das Gespann aus Zugfahrzeug und Anhänger zu lenken, solltest du vorher geübt haben. Checke auch, ob dein Führerschein für das Wohni der Wahl ausreicht.
Die große Reisefreiheit als kleines Abenteuer
Wer gut plant, möglichst außerhalb der Hauptsaison und jenseits der überlaufenen Routen unterwegs ist, gerne mal improvisiert und sich im Urlaub nicht bedienen lassen muss, kann natürlich trotzdem Spaß am Caravaning haben. Ein Hauch von Abenteuer ist bei dieser Art des Reisens immer dabei – und genau das lieben eingefleischte Camper ja. Letztlich kennst du dich selbst am besten und weißt, ob ein Wohnmobilurlaub das Richtige für dich ist. Hast du schon Erfahrungen mit Ferien auf vier Rädern? Wie hat es dir gefallen? Wir würden uns freuen, wenn du deine Erlebnisse im Kommentarfeld mit der Pfundskerl-Community teilst.
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