Bräuche zum 1. Mai: Baumaufstellen, Bowle und Besenreiten
Was haben Hexentänze auf Besen, bunte Bäume, alkoholische Fruchtgetränke und die Arbeiterbewegung gemeinsam? Den 1. Mai. Tatsächlich gehört dieser gesetzliche Feiertag zu den facettenreichsten Terminen im Jahreskalender. Den Status als bundesweit arbeitsfreien Tag verdankt der 1. Mai der Arbeiterbewegung, die an diesem Datum Errungenschaften wie dem 8-Stunden-Tag gedenkt. Traditionell rufen die Gewerkschaften zu den Maikundgebungen auf, um weiterhin auf Missstände hinzuweisen und Änderungen durch die Politik einzufordern. Für die meisten Deutschen ist der Tag der Arbeit aber mittlerweile ein kulturelles Ereignis, an dem vor allem auf dem Land diverse Bräuche gepflegt werden.
(Hexen)tanz, Maifeuer und Bowle
So steht die Nacht zum 1. Mai im Harz ganz im Zeichen der Hexen, die der Sage nach auf dem Brocken wilde Tänze auf ihren Besen vollführen. In den Tälern feiern Menschen in gruseligen Verkleidungen bei großen Feuern die Walpurgisnacht und treiben die bösen Geister aus. Auch der Tanz in den Mai leitet sich aus diesen jahrhundertalten Bräuchen ab. Auf den traditionellen Tanzveranstaltungen wird die beliebte Maibowle genossen, ein Weißwein-Sekt-Gemisch, das mit dem Frühjahrskraut Waldmeister aromatisiert wird. Regional begleiten das Maieinsingen, die Wahl von Maikönig und -königin, Maistreiche (Freinacht) sowie andere Bräuche die Walpurgisnacht.
Maibaumaufstellen: Volksfest im süddeutschen Raum
Vor allem in Süddeutschland steht der 1. Mai ganz im Zeichen des Maibaums, der im Rahmen eines Volksfests feierlich aufgestellt wird. Mit Kränzen und Bändern bunt geschmückt, werden die prächtigen Fichtenstämme bei einer Prozession mit Blaskapelle zum Aufstellort gebracht und dort entweder nach traditioneller Art mit Muskelschmalz oder mithilfe von Motorkraft in eine aufrechte Position gebracht. In den Wochen zuvor wird das Brauchtumsstangerl an seinem Lagerplatz bewacht, da die Burschen der Nachbardörfer alles daran setzen, ihn zu stehlen. Gelingt dies, muss er von den Eigentümern mit Bier und Brotzeit ausgelöst werden.
Trachten – das richtige Outfit am 1. Mai
Standesgemäßes Gewand bei den Brauchtumsfeiern zum 1. Mai sind natürlich Trachten, in denen kernige Burschen und gestandene Pfundskerle die richtige Figur abgeben. So regional wie die Bräuche sind auch die Details der traditionellen Bekleidung. Damen können aber mit einem Dirndl und Herren mit Lederhosen und Trachtenhemd wenig falsch machen. Die zünftige „Krachlederne“ ist in der Regel kurz, es gibt aber auch lange Modelle und Kniebundhosen, sodass du problemlos einen passenden Schnitt für dich findest. Die Lederhosen gibt es außerdem mit oder ohne Hosenträger, ganz wie du magst. Dazu passt als Oberteil ein Karohemd oder ein weißes Trachtenhemd mit feinen Stickereien. Je nach Wetter kannst du darüber noch eine Trachtenweste anziehen oder in kühlen Nächten einen Trachtenjanker. Haferlschuhe oder sportive Sneaker im Trachten-Look runden das Outfit ab.
Was ist deine liebste Tradition am 1. Mai und ziehst du eine Tracht an? Schreib es ins Kommentarfeld – wir freuen uns über deine Nachricht.
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