Medizinische Vorsorgeuntersuchungen: Der kluge starke Mann beugt vor
Geht es um Arztbesuche, werden Pfundskerle nicht selten schwach – und schieben wichtige Vorsorgetermine auf die lange Bank. Den Vogel Strauß zu geben und den Kopf in den Sand zu stecken, ist aber keine gute Idee. Zahlreiche Erkrankungen entwickeln sich nämlich schleichend und unbemerkt im Körper: Gehst du erst zum Doktor, wenn du den Kopf schon unter dem Arm trägst, musst du vielleicht lebenslang Medikamente nehmen. Den schlimmsten Fall wollen wir uns hier gar nicht ausmalen. Dabei sind die meisten Untersuchungen ganz harmlos und in wenigen Minuten vorbei. Welche wirklich nötig sind und in welchem Alter du sie in Anspruch nehmen solltest, zeigen wir dir im Folgenden.
Check it up: Welche Kontrollen sind sinnvoll?
Die wichtigsten Früherkennungsuntersuchungen bezahlt die gesetzliche Krankenversicherung, du kannst damit häufig sogar Bonuspunkte sammeln. Informier dich am besten bei deiner Kasse, ob und welche Check-ups Goodies bringen. Außerdem sind ggf. weitere Prophylaxemaßnahmen im Leistungskatalog speziell deiner Versicherung enthalten. Darüber hinaus bieten dir die Ärzte individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) an, die du selbst bezahlen musst. Ob sich das lohnt, ist von Fall zu Fall verschieden – nicht alle Untersuchungen sind unbedingt nötig. Objektive Infos dazu findest du unter anderem bei den Verbraucherverbänden im Internet. Schlägt dein Arzt eine IGeL-Leistung vor, bittest du dir am besten Bedenkzeit aus und informierst dich erst einmal von unabhängiger Seite über den Nutzen.
So sieht dein Vorsorgeplan aus
Je nach Alter werden verschiedene Checks empfohlen, die dich auf jeden Fall nichts kosten. Darüber hinaus kann dein Hausarzt bzw. behandelnder Arzt natürlich weitere Untersuchungen durchführen bzw. engmaschiger kontrollieren, wenn du besondere Risikofaktoren hast bzw. schon erkrankt bist. Zu den allgemeinen Früherkennungsmaßnahmen für erwachsene Männer gehören:
- Bis 35 Jahre: ein allgemeiner Gesundheits-Check-up mit Anamnese, Risikoprofilerstellung, Impfstatusprüfung, Blutdruckmessung, Blutbild und Urinlaboruntersuchung mit dem Ziel, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs u. A. aufzuspüren
- Ab 35 Jahre: alle drei Jahre ein Gesundheits-Check-up mit o. g. Untersuchungen plus einer einmaligen Untersuchung auf Hepatitisinfektionen (ab Herbst 2021); alle drei Jahre ein Hautkrebs-Screening
- Ab 45 Jahren: jährliche Krebsvorsorgeuntersuchung der Prostata und Genitalien
- Ab 50 Jahren: entweder einmal jährlich ein Test auf verborgenes Blut im Stuhl oder zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren
- Ab 65 Jahren: ein Ultraschall der Bauchschlagader zur Prophylaxe von Aneurysmen
Vergiss außerdem nicht die jährliche Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt.
Das kannst du selbst tun
Da die Abstände zwischen den Gesundheits-Checks doch recht lang sind, empfiehlt es sich, auch selbst vorzusorgen. Du kannst beispielsweise deine Muttermale im Auge behalten bzw. eine andere Person bitten, sie zu prüfen. Im Wartezimmer beim Arzt oder im Internet gibt es Anleitungen, wie sich ggf. krankhafte Veränderungen erkennen lassen. Auch deine äußeren Geschlechtsorgane kannst du eigenständig abtasten. Viele Apotheken bieten ebenfalls Vorsorgeuntersuchungen an, beispielsweise Blutdruckmessung und Blutzuckerbestimmung.
Gehst du regelmäßig zur Vorsorge? Hast du weitere Tipps für andere Pfundskerle? Wir würden uns freuen, wenn du einen Kommentar zu diesem wichtigen Thema hinterlässt.
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