Die Krawatte, auch Binder genannt, gehört zur Ausstattung eines Herren einfach dazu. Sobald du einen Anzug mit Hemd trägst, sieht eine Krawatte immer gut aus, denn merke: Man ist nie zu gut angezogen. Aber auch wenn du gerne etwas legerer auftrittst und normalerweise keinen Schlips trägst, gibt es Anlässe, zu denen eine Krawatte einfach nötig ist.
Und dann ist es nie von Nachteil, wenn du die Krawatte selber binden kannst. Gut, ich kenne auch Leute, die ihre Schlipse fertig gebunden im Schrank hängen haben. Aber das macht oft keinen guten Eindruck, zumal unterschiedliche Hemden mit unterschiedlichen Knoten einfach besser aussehen. Manche lassen ihre Frauen den Schlips binden – aber die sind ja nicht immer da. Am besten ist es doch, wenn du es selber kannst. Hier also für euch ein kleiner Krawatten-Knigge.
Grundsätzlich legst du die Krawatte immer zum Binden über den Nacken, mit dem schmalen Ende links und dem breiten Ende rechts. Bei der Länge der Krawatte gilt: Wenn du mit dem Binden fertig bist, sollte das breite Ende der Krawatte immer länger sein als das schmale, sonst trägst du sie wie Oliver Hardy. Bei vielen Krawatten hast du auf der inneren Seite des breiten Endes eine Schlaufe, in die du das schmale Ende stecken kannst. So sieht es perfekt aus. Alternativ kannst du das schmale Ende in das Hemd stecken. Das empfehle ich allerdings nicht, denn schon mit ein wenig Bewegung rutscht es wieder heraus – das sieht unschön aus.
Nach dem Binden sollte die Spitze der Krawatte zumindest auf der Gürtelschnalle oder dem Hosenbund aufsetzen. Ist sie ein wenig länger, stört das auch nicht. Allerdings sollte der obere Rand des Krawattendreiecks nicht tiefer sitzen als die Gürtelschnalle.
Einfacher Knoten (Four in Hand)
Dieser Knoten ist besonders einfach zu binden, sieht sportlich aus und ist schmal. Er eignet sich daher vor allem für relativ dicke Krawatten. Er ist aber auch leicht asymmetrisch, und du solltest ihn von Zeit zu Zeit richten. Und so wird der Knoten gebunden:
- Lege das breite Ende von rechts nach links über das schmale Ende.
- Führe es nun hinter dem schmalen Ende nach rechts, dann vor dem schmalen Ende wieder nach links – du wickelst das breite Ende quasi einmal um das schmale Ende.
- Nun kommt der Trick: Ziehe das breite Ende von hinten durch die Schlaufe an deinem Hals, von unten nach oben.
- Jetzt ziehe das breite Ende durch die Schlinge, die du gerade mit dem breiten Ende gebunden hast.
- Vorsichtig festziehen und richten: fertig!
Doppelter Knoten
Der doppelte Knoten, auch Prince-Albert-Knoten genannt, ähnelt dem einfachen Knoten sehr stark, ist aber dicker und daher eher für Krawatten aus dünnerem Stoff geeignet. Im Prinzip bindest du ihn wie den einfachen Knoten, nur mit einer weiteren Schlinge. Er eignet sich besonders gut für Hemden mit weiterem Kragen und wird folgendermaßen gebunden:
- Lege das breite Ende von rechts nach links über das schmale Ende.
- Führe es nun hinter dem schmalen Ende nach rechts, dann vor dem schmalen
- Ende wieder nach links. Wiederhole diesen Schritt.
- Ziehe das breite Ende von hinten durch die Schlinge an deinem Hals.
- Nun ziehe das breite Ende durch die Schlinge, die du gerade mit dem breiten Ende gebunden hast.
- Vorsichtig festziehen und richten: fertig!
Doppelter Windsorknoten
Der doppelte Windsorknoten ist breit und voluminös. Er eignet sich also besonders gut bei Hemden mit breitem Kragen. Wenn es darauf ankommt, ist er der Knoten der Wahl – auch, weil er völlig symmetrisch ist. Bedenke aber, dass die Krawatte selbst recht dünn sein sollte, damit der Knoten nicht zu wuchtig erscheint. So geht’s:
- Lege das breite Ende der Krawatte nach links über das schmale Ende.
- Nun ziehst du das breite Ende von hinten durch die Schlaufe und legst es wieder nach links.
- Ziehe das breite Ende von hinten nach rechts hinter dem Knoten her und das breite Ende von oben durch die Schlinge.
- Lege das breite Ende vor dem Knoten her nach links.
- Ziehe das breite Ende von hinten durch die Schlinge an deinem Hals, von unten nach oben.
- Nun das breite Ende durch die Schlinge ziehen, die du gerade gebunden hast.
- Vorsichtig festziehen und richten: fertig!
Einfacher Windsorknoten
Der einfache Windsorknoten unterscheidet sich vom doppelten dadurch, dass du eine Schlaufe auslässt. Dadurch wird er etwas schmaler und weniger voluminös. Er ist geringfügig asymmetrisch, was du aber beim Richten ausgleichen kannst. Dieser Krawattenknoten ist sehr vielseitig, du kannst ihn praktisch zu allem tragen:
- Lege das breite Ende der Krawatte nach links über das schmale Ende.
- Nun ziehst du das breite Ende von hinten durch die Schlinge und legst es wieder nach links.
- Ziehe das breite Ende nun von hinten nach rechts hinter dem Knoten her.
- Lege das breite Ende nun vor dem Knoten her nach links.
- Ziehe das breite Ende von hinten durch die Schlinge an deinem Hals, von unten nach oben.
- Nun das breite Ende durch die Schlinge ziehen, die du gerade gebunden hast.
- Vorsichtig festziehen und richten: fertig!
Der „American“
Ein einfacher Knoten, der aber trotzdem breit und voluminös wirken kann. Er wird auch „Shelby“ genannt, ist leicht asymmetrisch und verbraucht wenig Stoff. Das heißt, auch große Männer können ihn gut tragen, weil die Krawatte dann lang genug ist. Diesen Knoten bindest du so:
- Lege das breite Ende der Krawatte nach links unter das schmale Ende.
- WICHTIG: Die Naht zeigt nach außen!
- Nun ziehst du das breite Ende durch die Halsschlaufe, wickelst es also quasi einmal um die Schlaufe.
- Jetzt legst du das breite Ende vor dem Knoten her nach rechts. Wenn du es richtig gemacht hast, ist die Naht nun innen.
- Ziehe das breite Ende innen durch die Halsschlaufe von unten nach oben und anschließend durch die gerade gebundene Schlinge
- Vorsichtig festziehen und richten: fertig!
Einstecktuch falten
Besonders schick siehst du mit einem Einstecktuch aus. Es gibt sie in den klassischen Farben, oft als Set mit einer passenden Krawatte. Eine elegante und immer passende Methode, das Einstecktuch zu falten, ist der „One Corner Up Fold“, bei dem eine Ecke des Einstecktuchs aus der Tasche hervorragt. Und so gehst du vor:
- Falte das Tuch zu einem Dreieck.
- Lege an der Basisseite eine Ecke nach innen.
- Falte die andere Ecke auch nach innen und streiche das Tuch glatt.
- Nun zeigt die übrige Spitze nach oben.
- Stecke das Tuch mit der glatten Seite nach vorn in die Brusttasche: fertig!
Was ist der Unterschied zwischen Krawatte und Schlips?
Wenn es um elegante Herrenbekleidung geht, stehen oft die Begriffe Krawatte und Schlips im Mittelpunkt. Viele Menschen fragen sich: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Krawatte und einem Schlips? Die Antwort ist überraschend einfach: Es gibt keinen. Beide Begriffe beschreiben dasselbe Accessoire, das traditionell um den Hals getragen wird, um ein formelles Outfit zu vervollständigen.
Die Herkunft der Begriffe
Der Begriff „Krawatte“ leitet sich vom französischen Wort „cravate“ ab, welches auf das kroatische Wort „hrvatska“ zurückgeht. Kroatische Söldner trugen im 17. Jahrhundert ein Stück Stoff um den Hals, das als Vorläufer der modernen Krawatte gilt. Der Begriff „Schlips“ hingegen hat seinen Ursprung im niederdeutschen „slippen“, was „schlängeln“ oder „gleiten“ bedeutet und sich auf das Anlegen des Accessoires bezieht.
Der kulturelle Gebrauch
Obwohl „Krawatte“ und „Schlips“ synonym verwendet werden, gibt es regionale und kulturelle Vorlieben. In Deutschland wird oft „Schlips“ im informellen Sprachgebrauch verwendet, während „Krawatte“ als etwas förmlicher gilt. Dies zeigt sich auch in Redewendungen wie „jemandem den Schlips treten“, was bedeutet, jemanden zu beleidigen oder zu verärgern.
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